Ich bin dann mal ganz anders

Als Bridget Jones Fan kommt man an einem Roman, der laut Klappentext eine „Bridget Jones für Fortgeschrittene“ verspricht, kaum vorbei. Und tatsächlich fängt die Geschichte auch ungefähr so an, wie ich mir

das vorgestellt hatte: Dauerstudentin und Chaotin Anna wohnt noch Zuhause bei ihrer Mutter und platzt mal eben in eine Überraschungsparty für ihre Schwester Sabine hinein. Alles ist in heller Aufregung, weil die perfekte Sabine von ihrem perfekten Freund Gregor einen perfekten Heiratsantrag bekommt. Nur Anna ist genervt, weil in ihrem eigenen Leben absolut gar nichts perfekt läuft. Da hilft es auch nicht, dass ihre Mutter alle möglichen und unmöglichen Kerle mit nach Hause schleppt, um ihre Tochter zu verkuppeln. Letztendlich muss Anna erfahren, dass ihre Mutter nicht einmal davor zurückschreckt, die Kerle mit Geld zu bestechen.

Ab dem Moment ist für Anna Schluss mit lustig. Ein neues Leben muss her. Die Frage ist nur wie. Auf der Suche nach einer Lösung landet sie zuerst in einer WG mit sehr liebenswerten, aber auch lustig-skurrilen, Mitbewohnern. Unverhofft schnell kommt sie als nächstes zu einem Mini-Job in einem Atelier, und ehe sie sich versieht, führt sie drei unterschiedliche Leben, die sie mit Hilfe von Perücken und Make-Up auseinander zu halten versucht. Anfangs gelingt ihr das noch mit Leichtigkeit, doch die alltäglichen Herausforderungen nehmen zu. Anna

verheddert sich geradezu in ihren unterschiedlichen Persönlichkeiten. Und als wäre das nicht schon anstrengend genug, taucht auch noch Traummann Max auf.

Alles in allem ist es die Geschichte einer jungen Frau auf der Suche nach sich selbst. Wer kann sich da nicht in der einen oder anderen Situation wiedererkennen?

Dabei erzählt Jennifer Schreiner in einem witzigen, flüssigen Stil. Manchmal geht es zwar etwas verwirrend zu, das stört aber nicht weiter. Ich habe vollkommen mitgefiebert, wie Anna ihr Chaos bezwingt.

Eine tolles Buch, nicht nur für Bridget Jones Fans ;-)